Meine erste Saison im DOGC
Sicherlich ist es nicht die natürlichste Weise, sein neues Team erst zu Beginn des Trainingslagers, mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison, tausende Kilometer von der Heimat entfernt, kennenzulernen. Genau auf die Art und Weise stoß ich jedoch zur Herrenmannschaft des Dortmunder Golfclubs dazu:
Zugegebenermaßen… ich war sehr aufgeregt als Mitte März die Shuttlebusse in Portugal vor dem Hotel, wo ich arbeitete, vorfuhren. „Kommst du mit allen klar? Kannst du mit deinem Golf überzeugen?“ waren die Fragen, die ich mir im Voraus gestellt hatte. Schnell war mir klar, in dieser Truppe bist du goldrichtig. Nicht nur weil ich merkte, wie gut die Jungs gegen den Ball schlagen können, sondern auch, weil trotz des hohen Niveaus die Stimmung in der Mannschaft locker und aufgeschlossen war. Was kann da im ersten Jahr schon schief gehen…
Die nächsten zwei Monate sind allen bekannt. Der COVID-19 Virus stürzt die ganze Welt in Unruhe. Gesperrte Golf-und Sportanlagen plagen die Mannschaft und auch meine Wenigkeit mit Langeweile, denn das Break im Wohnzimmerteppich ist mittlerweile längst bekannt und die Schläge ins Netz im Garten werden auch zur immer weniger befriedigenden Beschäftigung. “Haltet euch fit, bleibt am Ball” waren die Worte von Coach Böhme.
Nach fast zweimonatiger Pause auf den Golfplätzen der Republik hieß es dann endlich das erste Mal: Bag ins Auto und ab zum Dortmunder Golfclub.
Gruppentraining hin oder her, die Sorge, dass die DGL Saison abgesagt werden würde, war groß und berechtigt. Es kam, wie es kommen musste und das befürchtete Szenario traf ein. Die Enttäuschung bei mir war zunächst groß, doch wie das im Leben so ist; wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
Schnell entstand durch Holger Böhme und seine Kollegen im Rheinland die Idee eines “Rhein-Ruhr Pokals”. Ich dachte nur: „Oh shit…Hubbelrath, Hösel, Marienburg…da spielen ja die richtig guten Jungs.“
Während die Planung für die Spieltage anhielt, wurde natürlich weiter fleißig trainiert und am Spiel gearbeitet. Egal ob auf der Range, dem Puttinggrün oder bei einer Apfelschorle auf der Terrasse, ich habe schnell gemerkt, dass mir das neue sportliche Umfeld gut tut.
Rückblickend auf die Spieltage im Rhein-Ruhr Pokal muss ich mir selbst eingestehen, dass ich stark unter meinen Leistungen gespielt habe. Aber hey, aller Anfang ist schwer. Auch wenn das erste Jahr im Dortmunder Golfclub nicht ganz so verlaufen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte, kann ich trotzdem ruhigen Gewissens sagen, dass ich heilfroh bin diesen Schritt gegangen zu sein.
Jetzt gerade sitze ich im Flugzeug und blicke auf ein kurzes, aber ereignisreiches Golfjahr voller neuer Bekanntschaften zurück. Obwohl für mich in ein paar Tagen das Abenteuer College in Amerika losgeht, kann ich es jetzt schon kaum abwarten, im nächsten Mai auf den Parkplatz zu fahren und die Jungs wiederzusehen…
Leo Maciejek